röntgenBLICK #21

Wenn Konzerne lähmen.

So weckst du den Unternehmer in dir!

 

Ich bin lange ein Konzernkind gewesen. Insbesondere bei der Deutschen Telekom, aber auch bei E.ON und LG Electronics. Ich kenne den Frust, das Gefühl, man könne nichts bewegen. Ich erinnere mich an lange Gesichter auf den Fluren, wo der Flurfunk die schlechte Stimmung immer wieder anheizt. Menschen mit dem sog. „Fehler-Zoom“ finden immer wieder Beispiele, die Öl ins Feuer der Unzufriedenheit gießen und uns lähmen. Früher war alles besser, ist ein Satz, bei dem alle wehmütig-nostalgisch mit dem Kopf nicken.

Bin ich also wirklich nur ein kleines Rad und Spielball der obersten Führungsriege? Vielleicht schreist du jetzt innerlich laut „ja“, weil auch du diese Erfahrungen gemacht hast. „Leave it, love it or change it“ hast du schon tausend Mal von deinen Freunden gehört und rollst mit den Augen, wenn man es dir noch einmal sagt. Oder du bist eine einigermaßen verzweifelte Führungskraft, die auch nicht mehr weiß, wie sie die „Meute“ motivieren kann, was dein Chef wiederum von dir erwartet. Am liebsten morgen.

Zurück in den Driver Seat deines Jobs zu kommen, funktioniert nur, indem du etwas unternimmst. Sonst weckst du den Unternehmer in dir nicht. Wie aber kann das konkret gehen? In meinen Augen in drei kompakten Schritten, die erstmal einfach daher gesagt erscheinen mögen, aber, wenn man hinter die Kulissen schaut, praktikabel und einladend klingen.

MODUL 1: Sich mutige Ziele setzen und Verantwortung übernehmen

Wer Ziele hat kommt an, sagt eine Coaching-Kollegin von mir in Köln und ich liebe diesen Satz. Denn es ist richtig: wie kann ich irgendwo, wo ich zufriedener bin, ankommen, wenn ich nicht weiß, wie es dort aussehen soll. Viele Menschen können mir im Halbschlaf erzählen, was sie nicht mehr möchten, aber was konkret sie stattdessen wollen, fällt ihnen oft schwer zu formulieren. Nicht selten kehren sie das Negative 1:1 um ins Positive. Die Kunst ist es, für sich herauszufinden, was genau einen stört, wann und wie sich das Störgefühl äußert und was es braucht, um es loszuwerden. Erst wenn ich mein Ziel – z.B. ein verändertes Set an Aufgaben, eine neue Meetingkultur oder der Launch eines tollen Innovationsprojekts – genau beschrieben habe, kann ich in meinem Driver Seat losfahren und ankommen. Allein durch das klare Artikulieren dessen, was ich möchte, übernehme ich wieder die Verantwortung für mich selbst.

MODUL 2: Unsicherheit und Misserfolgen selbstsicher begegnen

Ja, wirst du sagen, das klingt ja ganz toll, aber ich bin nicht sicher, ob das klappt. Hat es noch nie, der Chef ist schwierig, das Team unterstützt mich nicht und die Nachbarabteilung lacht, wenn es nicht funktioniert. Vorab: das Gute an dem 3-teiligen Vorgehen ist, dass du den kritischen Schritt in Modul 2 erst gehst, wenn du schon richtig Lust auf dein Ziel bekommen hast. So schnell wirst du dir das dann nicht mehr ausreden lassen. Aber dennoch wollen wir deinem inneren Kritiker, diesem Teufelchen in deinem Ohr, zuhören. Der weiß nicht nur, was andere sagen werden, sondern auch welche Steine du dir selbst (unbewusst) in den Weg legst.

Um dem zu begegnen, arbeite ich mit meinen Kunden zum einen mit dem Verstand – hier geht es z.B. um zu managende Risiken, dem Aufbau eines Support-Teams (man muss ja nicht alle alleine schaffen) und den Meilensteinplan, damit der Berg nicht zu groß erscheint und man sich dem Ziel in kleinen, handhabbaren Schritten nähern kann. Ich unterstütze dich aber auch darin, deine innere Haltung zu verändern. Quasi dein Bauchgefühl auf „jaaaaa“ zu stimmen, in dem wir über die schlechten Chartkatereigenschaften deines inneren Kritikers sprechen (was das Gewicht seiner Worte schmälert!) und über deine Interpretation von Misserfolgen & Scheitern sprechen.

Ich selbst habe mir am Anfang meiner Selbständigkeit z.B. sowohl ein finanzielles Budget als auch einen zeitlichen Rahmen gesetzt, innerhalb derer ich bereit war, mich „auszutoben“. Das heißt ich war bereit, dieses Geld und diese Zeit „aus dem Fenster zu schmeißen“. Zum Glück kam es dazu nicht und am Ende meines gesteckten Zeitraums fiel die Weiter-machen-Entscheidung. Aber dass ich mir als Perfektionisten, der ich damals noch in hohem Maße war (vgl. röntgenBLICK #1), erlaubt habe, etwas falsch zu machen, war eine unglaubliche Erleichterung.

 

MODUL 3: Initiative ergreifen und echte Veränderungen bewirken

Nach den ersten beiden Modulen hast du nun ein Ziel, einen Plan und bist dir der Risiken & Hürden bewusst, die du bereit bist einzugehen bzw. zu überwinden. Nun geht es daran, mit dem, was du für dich erarbeitet hast, in die Welt zu treten. Initiative ergreifen heißt, deine Idee zu pitchen, Lobbying betreiben, netzwerken. Du sprichst mit denen, die dir helfen können (und startest dabei mit denen, die das auch gerne wollen, damit du gleich Erfolge sammelst). Und holst vorsichtig die ab, die sich kritisch zeigen könnten. Dazu hast du deine Challenger-Kommunikation vorbereitet und gelernt, wie man wertschätzend seine Bedürfnisse vorträgt. Außerdem weißt du, wie du dem not-invented-here-Syndrom begegnest und notwendige positive Entscheidungen von anderen erhältst.

 

Am Ende dieses Prozesses fühlen sich die Menschen, die ich begleite, self-empowered, im Driver Seat und energized… oder einfach auf deutsch motiviert und befähigt. Yes, we can.

Wenn auch du den Unternehmer in dir oder in anderen Menschen wecken möchtest, sprich mich auf meine Workshops und Coachings an!

#unternehmer #entrepreneur #self-empowerment #self-motivation #konzern

Weitere Inspirationen und Informationen die Blogbeiträge im Überblick HIER

© Ina Konrad-Röntgen I training.coaching.beratung.

Ina Konrad-Röntgen ist Consultant und Coach in Köln. Auf dem historischen Gut Schillingsrott bietet sie Privatpersonen Coachings und Workshops zur Persönlichkeits- und Karriereentwicklung an. Als ehemalige Führungskraft der Deutschen Telekom und Unternehmensberaterin bei Roland Berger designt & moderiert sie erfolgreich kundenindividuelle Team-Workshops und coacht Executives, die Veränderungsprozesse leiten oder selbst durchlaufen.