röntgenBLICK #26

Self-Marketing für Solopreneure 

Vom “Bauchladen” zum “Aushängeschild”

Sie hatten es mir immer alle schon gesagt: du musst dich spitz aufstellen. Was wie eine Leier vertriebskräftiger Berater für angehende Coaches klingt, ist leider wahr… halb wahr. Halb? Ja, denn ich bin der Überzeugung, es geht weniger um spitz als um greifbar & klar.

Eine Freundin, Bereichsleiterin Personalentwicklung, erzählte mir von einem tollen Führungskräfte-Coach, der sich auf Selbstreflexion spezialisiert hat. Sie fand seinen Schwerpunkt sehr griffig – er war sehr gefragt in ihrem Konzern. Aber ist er damit spitz positioniert? Nicht wirklich. Eigentlich ist es ja nur eine Methode wie auch Kleingruppenarbeit oder Gruppendiskussion – wenn ich mal in die Trickkiste eines Team Coaches oder Trainers schaue. Und dennoch kann man mit dem Begriff etwas im Kreis der Führungskräfte und Personalentwickler anfangen, klar damit etwas verbinden. Und das zählt.

Wer auf meine Homepage schaut, findet dort „Re:Positionierung“ als meinen Fokus. Ergänzend zur Berufsbezeichnung Team & Karriere Coach. Auch mein Begriff ist nicht so spitz wie z.B. Self-Marketing, wertschätzende Kommunikation oder Resilienz. Dafür kann ich meine breiten Fähigkeiten unter meinem Begriff gut vereinen. Es gibt einen roten Faden, eine Logik.

Die Frage ist nur, wie ich dort hinkomme. Denn es bedarf zum einen oft etwas Überwindung sich festzulegen – es könnten ja Kunden auf dem Weg verloren gehen – und zum anderen Kommunikationsgeschick in Form von Prägnanz und inspirierenden Wörtern & Botschaften.

Mit meinem Coaching-Programm „Positionierung & Self-Marketing für Solopreneure“ zeige ich einen Weg auf, um zum Ziel zu kommen. Ein Weg mit 4 Stationen.

SCHRITT 1: KOMPETENZEN & MOTIVATION

Als Startpunkt schauen wir uns deinen „Bauchladen“ an Fähigkeiten & Know-how an und bringen Struktur hinein, um später darauf aufsetzen zu können. Außerdem arbeiten wir deine Motivation, also das, was dich antreibt und du bewegen möchtest, heraus. Denn das, was dich bewegt, kannst du auch am besten selbst vermitteln.

SCHRITT 2: DEIN ANGEBOT

Hier kommt der schwierigste Teil. Es gibt Menschen, die sagen „ich biete 1:1 Coachings, Supervision und Trainings“ an. Das ist nicht falsch, aber wenn ich diese – tollen und sehr geschulten – Menschen weiterempfehlen möchte, dann ist das zu wenig an Information. Ein Angebot wird klarer, wenn du z.B.

  • deine Zielgruppe eingrenzt (z.B. Business Women)
  • einen Themenschwerpunkt findest (Konfliktmanagement)
  • ein Experte für eine Methode wirst (z.B. DISG)
  • dich auf ein Format spezialisierst (z.B. online oder outdoor)

Zu all diesen Punkten finden wir während des Coachings Antworten. Du musst dich dabei nicht überall „spitz“ aufstellen, bei 1-2 aber schon, um den Value Add, den du bringst, klar zu skizzieren.

Das allein bildet aber noch kein Angebot. Denn dazu gehören natürlich auch „Produkte“. Was kann man bei dir denn konkret kaufen? Was kostet es und was habe ich als Kunde davon? Was erarbeitest du mit mir? Was kann ich hinterher besser als vorher?

Hierzu mal 2 Beispiele zum Vergleich:

„Durch das Coaching werden dir deine Stärken klarer“ oder „Im Coaching erstellen wir deine persönliche Leistungs- und Erfolgsbilanz“.

Beides nicht schlecht, aber Letzteres gibt dem Kunden einen konkreteren Ausblick auf das, was er bekommt, oder? Ich erstelle bei der Konzeption meiner Coaching-Programme und Team Coachings immer eine Liste der „Outcomes“. Was hält mein Kunde später Konkretes in der Hand? Damit zeige Ergebnisorientierung und steigere das Vertrauen in meine Kompetenz und den „Return on Invest“.

Steht das Angebot, „challengen“ wir es noch einmal. Und zwar mit Blick auf deine Gewinnvorstellungen. Eine grobe Umsatz- und Kostenplanung hilft uns zu sehen, wie viele Kunden du für welches Produkt akquirieren musst, um dein angestrebtes Einkommen zu sichern. Und welchen Preis du dafür durchsetzen musst. Häufig wird hierüber klar, dass es auch skalierende Produkte braucht und 1:1 Coachings allein sehr viel Vertriebsaufwand bedeuten können.

SCHRITT 3: DEIN HOW & USP

À propos Vertriebsaufwand. Wir werfen im 3. Schritt einen Blick auf dein How. Wie machst du das nun alles konkret? Wieviel Aufwand steckst du wo hinein? Marketing, Vertrieb… und oh je, ja auch Buchhaltung, sonst fließt ja kein Umsatz. Wie viele Team-Workshops pro Monat schaffst du z.B.? Nicht dass du Vor- und Nachbereitungszeit unterschätzt und am Ende keine Zeit mehr für deine Vermarktung übrigbleibt und danach die Kunden ausbleiben.

Beim How schauen wir außerdem darauf, was du dir persönlich vornimmst, um die Qualität deiner Arbeit hoch zu halten. Was sollen deine Kunden an dir schätzen und worauf achtest du entsprechend? Legst du z.B. Wert darauf, dass du wissenschaftlich fundiert arbeitest? Woran genau machst du das dann fest, wo spiegelt sich das für den Kunden sichtbar wider?

Dein How kann auch eine Quelle deines USP werden. Muss es aber nicht. Dein USP kann sich auch aus dem Angebot herauskristallisieren. USPs können Kompetenzen sein, Tools, Connections… alles Mögliche. Ich frage gerne in diesem Kontext: was ist dein “Aushängeschild”? Oder was möchtest du ins „Schaufenster“ stellen? Letzteres ist ja bekanntlich der Platz, der dazu dient, Kunden in den Laden zu locken. Schaufenster dürfen nicht überladen sein und müssen Aufmerksamkeit erzeugen. Über all das sprechen wir, damit wir Schritt 4 gut gewappnet angehen können.

SCHRITT 4: DEINE KOMMUNIKATION

Deine Positionierung steht. Du weißt, was du anbieten möchtest. Bist Feuer und Flamme und fühlst dich sicher. Jetzt gilt es, das Ganze auch an den Mann bzw. die Frau zu bringen. Darauf zu warten, dass man gefunden wird wie ein im Gras versteckter Diamant, wird leider nicht funktionieren. Deshalb: Self-Marketing. Und zwar im Sinne von Kommunikation.

Wir erarbeiten, wie du dein Angebot überzeugend beschreiben kannst – z.B. auf deiner Website oder in einem Pitch-Deck. Welche Worte und Phrasen überzeugen deine Zielkunden? Welche Namen eignen sich für deine Produkte (z.B. ein Training)? Wie kann dein Portfolio nachvollziehbar visualisiert werden?  

Und auch: was sagst du, wenn jemand dich fragt, was du machst und wofür du stehst? Es geht also auch um die verbale Kommunikation. Einen Elevator Pitch zum Beispiel. Damit ich dich später ganz klar und prägnant weiterempfehlen kann. 

Last but not least gehen wir noch auf Marketing-Kanäle ein. Was brauchst du, um sichtbar zu werden? Einen Newsletter? Einen Podcast? Oder doch nur Social Media? Am besten nicht alles auf einmal, denn sonst bleibt wieder wenig Zeit für anderes. Meinen Newsletter versende ich übrigens nur sporadisch (2-3x im Jahr), einen Podcast habe ich nicht und auf Clubhouse bin ich auch nicht. Aber: ich schreibe schon mal röntgenBLICKE wie diesen und ich bin auf LinkedIn sehr aktiv. Warum und was das bringt, erzähle ich dir dann in meinem Coaching für Solopreneure.  

 

#selfmarketing #positionierung #solopreneur #aufdenpunktgebracht

Für weitere Inspirationen & Informationen: die röntgenBLICKE im Überblick > HIER

(c) Ina Konrad-Röntgen ist Beraterin & Coach für (Team)Führung und Karriere. Mit SPARRING für LEADERS ist sie auf dem historischen Gut Schillingsrott in Köln ansässig.

Als ehemalige Führungskraft der Deutschen Telekom und Strategieberaterin bei Roland Berger designt & moderiert sie erfolgreich Team-Workshops und Leadership Trainings und coacht Executives, die Veränderungsprozesse leiten oder selbst durchlaufen.